Wieso ich gerne Berufspendler bin!

Wie ich als Berufspendler denke
Durch diverse Veranstaltungen und Hochzeiten habe ich in den letzten Wochen und Monaten viele neue Leute kennen gelernt. Und dann unterhält man sich natürlich was man so arbeitet (und noch viele andere Dinge):

 

“Hey, und was machst du beruflich?”
“Ich arbeite als das und das und mache das und das. Und du?”
“Ok interessant, ich mache das und jenes.”
Da die Firma in der ich arbeite nur etwas 30 Mann hat, fragen viele wo wir sitzen.
“Wir haben unser Büro in Ulm.”
“Ok aber du wohnst doch in Stuttgart, pendelst du dann jeden Tag?”
“Ja ich pendle jeden Tag nach Ulm.”
“Ok das ist aber krass, das könnte ich mir gar nicht vorstellen.”
So laufen diese Gespräche ungefähr ab. Mittlerweile kann ich schon fast den genauen Wortlaut der Personen bevor sie es aussprechen wiedergeben.
Ich starte dann meist eine größere Diskussion, welche sehr interessant und unterschiedlich verläuft.
Ich erkläre den meisten dann, dass es gar nicht so schlimm ist. Und warum ich das so empfinde. Und das möchte ich auch hier und heute mal dir schreiben.

Warum empfinde ich das Pendeln als nicht so schlimm?

Nun, wie sehr wünschst du dir mal eine Stunde komplette Ruhe um wichtige Dinge zu erledigen? Öfter oder?
Wie sehr wünschst du dir mal Zeit für dich?
Und hier genieße ich das Pendeln regelrecht. Denn all das habe ich! Und zwar jeden Tag!
Morgens und Abends habe ich EINE kleine Unterbrechung: Der Schaffner kontrolliert meinen Fahrschein. Ansonsten habe ich Ruhe und kann mich voll auf mich und meine Aufgaben konzentrieren. Alle anderen Menschen morgens im Zug sind mit sich selbst beschäftigt oder schlafen. Da ist kein Lärm oder große Unruhe im Zug.
Das ist genial. Ich habe eine Stunde Zeit und quasi komplette Ruhe mich auf meine wichtigen Dinge zu fokussieren. Und ich nutze diese Stunde, ich genieße sie regelrecht. Es ist meine produktivste Stunde jeden Tag.
Und der Rückweg ist nicht viel anders. Gut hier ist der Zug meist etwas unruhiger und voller. Aber hier in Ruhe zu lesen oder noch Emails zu beantworten oder andere Dinge zu tun, geht hier super. Ich habe also bis zu 2h am Tag um meine wichtigen Dinge zu erledigen, weil mich niemand stört.
Wie genial ist das denn? Und ich bin quasi dazu “gezwungen”. Denn ich habe gar nichts was mich ablenken kann. Nicht wie im Home Office eine piepsende Waschmaschine oder Spülmaschine. Keine Gedanken wie “Oh das könnte ich noch aufräumen” oder “Die Küche sieht aber aus, ich wisch da mal kurz durch”.
Und nicht wie im Büro wo vielleicht alle 5 min jemand was will oder etwas braucht.
Ich bin für mich allein. Keiner nervt mich. Keiner will was von mir. Ok mein Smartphone kann mich noch ablenken. Das passiert auch ab und mal. Aber wenn du mal angefangen hast an deiner Aufgabe fokussiert zu arbeiten, bekommst du das Smartphone nicht mehr mit. Ich bin viel zu sehr im Flow.

Was ich damit sagen will

Sieh diese Zeit nicht als verloren an. Wenn ich den Leuten das erkläre, hat auf einmal jeder eine andere Sichtweise darauf als am Anfang. Klar es ist noch weiterhin viel Zeit, das will ich gar nicht leugnen. Aber ich habe diese Zeit zu extrem positiver Zeit gewandelt.
Ich habe 2h am Tag in welchen ich ungestört das tun kann was ich will. Ich kann lesen, mich weiterbilden und lernen, arbeiten, am Blog arbeiten, etc…
Das ist doch mega!
Deshalb meine Botschaft hier:
Wenn du pendelst, nutze deine Zeit. Es ist deine Zeit! Du hast die volle Kontrolle darüber also mach was draus. Glaub mir wenn du das auch so siehst, ändert sich die Anstreungen des Pendelns komplett.
Anstatt Energie zu verbrauchen, gibt dir das Pendeln Energie.
Ich will damit nun nicht sagen, dass du dir einen Arbeitsplatz weit weg suchen sollst. Aber wenn du schon pendelst, dank mal darüber nach was du mit der Zeit machst!
Das ist so mit die wichtigste Botschaft die ich in diesem Blog vermitteln will.

 

Und nun noch frohes Pendeln!
Use your time, it’s yours!

5 Gedanken zu „Wieso ich gerne Berufspendler bin!

  1. Gute Einstellung, das Pendeln positiv zu sehen (hilft ja nix). Was “arbeitest” du denn so alles während der Fahrt? Ich kann beim Pendeln kaum was “Sinnvolles” machen (nicht wegen der Ablenkung sondern eher mangels Laptop, Unterlagen, stabiler Telefon-/Internetverbindung)

    1. Hi Nina,

      bis auf Telefonate so gut wie alles. Lesen, schreiben, am Laptop sitzen und Emails schreiben. Meine Tagesplanung. Auch Videos zur Fortbildung schauen. Wenn du kein Laptop und kein Internet zur Verfügung hast, dann überlege dir eine Alternative. Also zum Beispiel Bücher welche du lesen willst. Oder du machst deine Tagesplanung handschriftlich. Oder du besorgst dir ein Tablet welches du mit in den Zug nimmst. Videos von Plattformen wie Udemy kann man auch herunterladen. So brauchst du in dem Moment des Ansehens keine Internetverbindung. Es gibt für die meisten Situationen Alternativen was man stattdessen tun kann oder man kann es etwas anders machen.

      Gruß

      Marc

  2. Ja, Volltreffer, geht mir ganz genauso. Die einzige Unterbrechung bei mir ist das Umsteigen, etwa in der Mitte der Fahrt. Lesen, schlafen, aus dem Fenster schauen, surfen, bloggen, emails bearbeiten, chatten, was auch immer. Jedenfalls das, was ich will.

Schreibe einen Kommentar zu Ralph A. Schmid Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert